Insektenschutz Marokko

Marokko: Insektenschutz für Reisende

Orientalische Düfte auf den Märkten Marrakeschs, traumhafte Strände oder die endlosen Weiten der Wüste Sahara – das und mehr können Reisende in Marokko erleben.

Damit Sie Ihren Urlaub unbeschwert genießen können, sollten Sie auch die nötigen Vorkehrungen treffen. So gehört zum Beispiel ein zuverlässiger Insektenschutz ins Reisegepäck – schließlich können in Marokko verschiedene Krankheiten durch Mücken- und Zeckenstiche übertragen werden.

Wichtig: Beachten Sie die aktuellen Reise- und Gesundheitshinweise des Auswärtigen Amtes und lassen Sie sich rechtzeitig vor der Reise am besten bei einer tropenmedizinischen Beratungsstelle bzw. durch einen Reisemediziner beraten. Überprüfen Sie auch Ihren Impfschutz. Suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn bei Ihnen während oder nach einer Marokkoreise unklare Symptome auftreten.

Marokko: Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden

Malaria zählt zu den häufigsten Tropenkrankheiten. Weltweit erkranken jährlich rund 500 Millionen Menschen. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, droht ein lebensbedrohlicher Verlauf. Mehr über die Symptome erfahren

Übertragung: Die Erreger (Plasmodien) werden durch die weibliche Anophelesmücke übertragen. Besonders aktiv sind die Malaria-Mücken in der Dämmerung, nachts und in den frühen Morgenstunden.

Risiko: In Marokko wurden zuletzt im Jahr 2010 aus Casablanca drei lokal erworbene Infektionen mit der gefährlichen Malaria tropica gemeldet. Davor galt Marokko laut WHO als malariafrei und ist es seither auch wieder. Es gibt derzeit kein relevantes Malaria-Risiko für Reisende, weshalb der konsequente Schutz vor Insektenstichen im Rahmen einer Expositionsprophylaxe als ausreichend gilt und keine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) gegen Malaria empfohlen wird.

Schutz/ Prophylaxe: Bisher steht kein Impfstoff gegen Malaria zur Verfügung. Daher ist ein geeigneter Mückenschutz (Expositionsprophylaxe) notwendig. Tipps zum Mückenschutz

Die Infektion mit Leishmanien erfolgt über die Sandmücke als Vektor. Man unterscheidet zwischen kutaner und viszeraler Verlaufsform. Bei der kutanen Form kommt es zu Beulen, sogenannten „Aleppo-/Orient-Beulen“, die von innen nach außen abheilen. Die viszerale Form (Kala-Azar) geht mit einem Organbefall einher. Abhängig von der Verlaufsform steht hier eine lokale oder systemische Therapie zur Verfügung. Da die Inkubationszeit Wochen bis Monate beträgt, treten die Symptome meist erst verzögert auf.

Übertragung: Die Erreger (Leishmanien) sind Parasiten und werden von winzigen Sandmücken auf den Menschen (und auch auf Tiere) übertragen.

Risiko: In Marokko kommen alle Formen der Leishmaniose vor, treten aber insgesamt nicht häufig auf.

Schutz/Prophylaxe: Um sich vor der Erkrankung zu schützen, wird im Rahmen einer Expositionsprophylaxe ein zuverlässiger Insektenschutz empfohlen.

Die meisten mit dem West-Nil-Fieber infizierten Personen zeigen keine Symptome. Bei etwa 20 % kommt es zu grippeähnlichen Beschwerden. In seltenen Fällen entwickeln sich schwere neurologische Symptome, wie z. B. eine Hirnhautentzündung oder Lähmungen. Mehr über die Symptome erfahren

Übertragung: Die Erreger werden von tagaktiven Stechmückenarten (z. B. Aedes, Culex) übertragen.

Risiko: Das West-Nil-Fieber ist in ganz Marokko verbreitet, tritt aber insgesamt nicht häufig auf.

Schutz/Prophylaxe: Da es weder eine Impfung noch Medikamente gegen das West-Nil-Fieber gibt, wird ein konsequenter Schutz vor Mückenstichen und die Anwendung eines zuverlässigen Insektensprays empfohlen. Tipps zum Mückenschutz

Filariosen sind Wurmerkrankungen. Dabei wandern kleine parasitäre Fadenwürmer (Filarien) mit dem Blut in verschiedene Zielgewebe wie z. B. die Lymphgefäße oder die Haut, wo sie sich vermehren. Bei der lymphatischen Filariose kommt es zu einem Befall der Lymphe, was sich nach einer langen Inkubationszeit zunächst durch Fieberschübe, Entzündungen der Lymphknoten und asthmatische Beschwerden zeigt. Bei der Loiasis wandern die Filarien unter der Haut, im Bindegewebe und sogar im Auge, was sich meist in Form allergischer Reaktionen äußert.

Übertragung: Filarien werden durch einen Mücken- oder Bremsenstich auf den Menschen übertragen.

Risiko: In Marokko kommen Filariosen (u. a. auch Loiasis) vor. Insgesamt ist das Übertragungsrisiko aber eher gering.

Schutz/Prophylaxe: Frühzeitig erkannt, lassen sich Filariosen in der Regel gut behandeln. Der beste Schutz vor Filariosen ist ein konsequenter Schutz vor Insektenstichen (Expositionsprophylaxe).

Das Sandmückenfieber äußert sich in grippeähnlichen Symptomen mit schnell ansteigendem Fieber, Muskel-, Kopf-, und Gelenkschmerzen. Seltener kann es auch zu einer Bindehautentzündung oder Hautausschlägen kommen. Nach etwa drei bis vier Tagen klingen diese Symptome ab. Oft können jedoch Wochen bis zur endgültigen Heilung vergehen.

Übertragung: Die Phleboviren werden durch den Stich der dämmerungs- und nachtaktiven Sandmücke (auch: Schmetterlingsmücke) übertragen.

Risiko: Das Phlebovirus ist in Marokko verbreitet, tritt aber insgesamt nicht häufig auf.

Schutz/Prophylaxe: Um sich vor der Erkrankung zu schützen, wird im Rahmen einer Expositionsprophylaxe ein zuverlässiger Insektenschutz empfohlen. Tipps zum Mückenschutz

Gut zu wissen: Die Überträgermücken für einige Erkrankungen, unter anderem Dengue-Fieber, Zika oder Chikungunya-Fieber, sind in Marokko zwar vorhanden, es wurden bislang jedoch keine Infektionen erfasst.

Marokko: Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden

Nach einer Inkubationszeit von wenigen Tagen kommt es zu grippeähnlichen Symptomen. Gelegentlich verläuft die Erkrankung auch ohne klinische Symptome. Kommt es zu einer hämorrhagischen Verlaufsform treten neben punktförmigem Schleimhautblutungen und Nasenbluten auch Darmblutungen auf. Die Erkrankung kann bei schwerem Verlauf bis zum Tod führen.

Übertragung: Die Virus-Erkrankung wird durch Zecken, vor allem Hyalomma-Zecken, übertragen. Weiterhin kann es durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion auch von Mensch zu Mensch bzw. von Tier zu Mensch übertragen werden.

Risiko: In Marokko wird das Risiko für Touristen zwar als eher gering eingeschätzt, es sind aber sowohl das Virus als auch die Überträger-Zecke verbreitet.

Schutz/Prophylaxe: Bei Aktivitäten im Freien ist es unbedingt empfehlenswert, sich vor Zeckenstichen zu schützen, z. B. durch entsprechende Kleidung und die Anwendung eines Insektensprays.

Typische Symptome sind hohes Fieber über mehrere Tage und Hautausschlag. An der Einstichstelle bilden sich gelegentlich Knötchen mit bräunlich-schwarzer Kruste und rotem Hof (sog. Tache noire). Bei rechtzeitiger Behandlung kann Fleckfieber folgenlos abheilen.

Übertragung: Die krankheitserregenden Bakterien (Rickettsien) werden durch tropische Zecken übertragen.

Risiko: In Marokko kommt die Erkrankung nicht häufig vor.

Schutz/Prophylaxe: Bei Aktivitäten im Freien wird empfohlen, sich vor Zeckenstichen zu schützen, z. B. durch entsprechende Kleidung und die Anwendung eines Insektensprays. Gut zu wissen: Fleckfieber kann auch durch Flöhe übertragen werden. Achten Sie daher auch auf gute hygienische Verhältnisse in Ihren Unterkünften.

Weitere Informationen:

Gefahrenlagen in Reiseländern sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Auf der Website des Auswärtigen Amtes finden Sie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise für Ihr Reiseziel: https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reise-und-sicherheitshinweise

Halten Sie vor der Reise Rücksprache mit Ihrem Hausarzt. Zu berücksichtigen ist auch der individuelle Gesundheitszustand des Reisenden, weshalb eine ärztliche Beratung empfohlen wird.

Repellents vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.

* Gewährleistungsmarkentest BNITM 2023 (ausgenommen Zecken Stopp); www.antibrumm.de