Insektenschutz Frankreich

Frankreich: Insektenschutz für Reisende

Vive la France! Hier gibt es nicht nur den Eiffelturm in Paris zu bestaunen, sondern auch abwechslungsreiche Landschaften – von den Traumstränden der Côte d’Azur bis zu den faszinierenden Bergwelten der Pyrenäen. Oder Sie planen einen Karibik-Urlaub in einem der französischen Übersee-Départements, zum Beispiel Saint Barth oder Martinique.

Damit Sie Ihren Aufenthalt unbeschwert genießen können, sollten Sie auch die nötigen Vorkehrungen treffen. So gehört zum Beispiel ein zuverlässiger Insektenschutz ins Reisegepäck – schließlich können in Frankreich und seinen Übersee-Départements verschiedene Krankheiten durch Mücken- und Zeckenstiche übertragen werden.

Wichtig: Beachten Sie die aktuellen Reise- und Gesundheitshinweise des Auswärtigen Amtes und lassen Sie sich rechtzeitig vor der Reise am besten bei einer tropenmedizinischen Beratungsstelle bzw. durch einen Reisemediziner beraten. Überprüfen Sie auch Ihren Impfschutz. Suchen Sie einen Arzt auf, wenn bei Ihnen während oder nach einer Frankreichreise unklare Symptome auftreten.

Frankreich: Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden

Die meisten mit dem West-Nil-Fieber infizierten Personen zeigen keine Symptome. Bei etwa 20 % kommt es zu grippeähnlichen Beschwerden. In seltenen Fällen entwickeln sich schwere neurologische Symptome, wie z. B. eine Hirnhautentzündung oder Lähmungen. Mehr über die Symptome erfahren

Übertragung: Die Erreger werden von tagaktiven Stechmückenarten (z. B. Aedes, Culex) übertragen.

Risiko: In Frankreich kann es in den Sommermonaten vor allem am Mittelmeer zu einer Übertragung des West-Nil-Fiebers kommen. Aktuelle Fallzahlen bietet das ECDC (European Center for Disease Prevention and Control).

Schutz/Prophylaxe: Da es weder eine Impfung noch Medikamente gegen das West-Nil-Fieber gibt, wird ein konsequenter Schutz vor Mückenstichen und die Anwendung eines zuverlässigen Insektensprays empfohlen. Tipps zum Mückenschutz

Das Dengue-Fieber wird auch „Knochenbrecher-Fieber“ genannt, weil es neben hohem Fieber, Hautausschlag und Kopfschmerzen auch zu starken Knochen- und Gliederschmerzen kommen kann. In 2 bis 4 % der Fälle nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf in Form eines Dengue-Hämorrhagisches-Fiebers (DHF) oder eines Dengue-Schock-Syndroms (DSS). Mehr über die Symptome erfahren

Übertragung: Dengue-Viren werden durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen.

Risiko: Die Erkrankung wird in allen französischen Übersee-Départements und vereinzelt auch in Südfrankreich übertragen.

Schutz/Prophylaxe: Seit 2023 ist erstmals eine Impfung gegen das Dengue Fieber für Reisende zugelassen. Diese wird von der STIKO (Ständige Impfkommission) bisher allerdings nur empfohlen, wenn man bereits mit dem Dengue Fieber infiziert war. Daher wird im Rahmen der sogenannten Expositionsprophylaxe ein zuverlässiges Insektenspray empfohlen. Tipps zum Mückenschutz

In der Regel verläuft eine Infektion mit dem Zika-Virus ohne spürbare Symptome. Typische Krankheitszeichen sind Fieber, Hautausschlag, Gelenkschmerzen, Entzündung der Augenbindehaut sowie seltener Muskel- bzw. Kopfschmerzen. Eine Infektion während der Schwangerschaft gefährdet das Ungeborene. Mehr erfahren

Übertragung: Das Zika-Virus wird durch tagaktive Tigermücken (Aedes) auf den Menschen übertragen. Eine Übertragung ist jedoch auch von Mensch zu Mensch möglich – zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr, über Bluttransfusionen oder von der Mutter auf das ungeborene Kind.

Risiko: Einzelfälle von lokal erworbenen Zika-Infektionen wurden im Département Var im Süden Frankreichs festgestellt. Die französischen Übersee-Départements sind, mit Ausnahme von La Réunion und Mayotte, allesamt Übertragungsgebiete für Zika-Viren.

Schutz/Prophylaxe: Es gibt weder eine Impfung noch eine Chemoprophylaxe oder ursächliche Therapie gegen die Zika-Virus-Erkrankung. Daher stellt ein konsequenter Schutz vor Mückenstichen die wichtigste Schutzmaßnahme dar (Expositionsprophylaxe). Wichtig: Frauen, die schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen, wird von Reisen in Risikogebiete abgeraten. Auch den Partnern wird empfohlen, betroffene Regionen zu meiden. Falls dies nicht möglich ist, sollte nach der Rückkehr über einige Monate hinweg beim Geschlechtsverkehr ein Kondom verwendet und konsequent verhütet werden, um eine Schwangerschaft bei gleichzeitiger Zika-Virus-Infektion zu vermeiden.

Malaria zählt zu den häufigsten Tropenkrankheiten. Weltweit erkranken jährlich rund 500 Millionen Menschen. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, droht ein lebensbedrohlicher Verlauf. Mehr über die Symptome erfahren

Übertragung: Die Erreger (Plasmodien) werden durch die weibliche Anophelesmücke übertragen. Besonders aktiv sind die Malaria-Mücken in der Dämmerung, nachts und in den frühen Morgenstunden.

Risiko: In vielen Regionen des Überseedepartements Französisch-Guayana (nördlich von Brasilien gelegen) besteht ein Malaria-Risiko. Ein ganzjährig hohes Risiko besteht in den Regionen des Grenzflusses Oiapoque, des Flusses Approuague und des Petit-Saut-Staudammes sowie in der zentralen und südlichen Landeshälfte, einschließlich der Gebiete um Saint Élie und Saül. Im Rest des Landes ist das Risiko meist gering, in der Küstenregion im Westen von Kourou, Cayenne und Île du Diable besteht nur ein minimales Risiko.
Im Übersee-Département Mayotte besteht ganzjährig ein minimales Risiko im ganzen Land.
Als malariafrei gelten Martinique, Guadeloupe, St. Barthélemy, St. Martin, Französisch-Polynesien, Neukaledonien sowie La Réunion.

Schutz/Prophylaxe: Bisher steht kein Impfstoff gegen Malaria zur Verfügung. Daher ist ein geeigneter Mückenschutz (Expositionsprophylaxe) notwendig (Tipps zum Mückenschutz). Je nach Reiseprofil kann zusätzlich auch eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll sein.

Gelbfieber führt in der ersten Krankheitsphase mitunter zu grippeähnlichen Symptomen wie hohem Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Bei einem Teil der Erkrankten entwickelt sich danach eine sogenannte toxische Phase, bei der es zu inneren Blutungen und weiteren Komplikationen kommen kann. Mehr erfahren

Übertragung: Das Gelbfiebervirus wird durch tagaktive Mücken (Aedes oder Haemagogus) übertragen.

Risiko: Für die Einreise nach Französisch-Guayana ist eine Gelbfieberimpfung vorgeschrieben – dies gilt für Erwachsene und Kinder ab 1 Jahr. Es muss im gesamten Übersee-Département mit einer Übertragung von Gelbfieber gerechnet werden.
Die anderen Übersee-Départements sind keine Gelbfiebergebiete.

Schutz/Prophylaxe: Die Impfung gegen Gelbfieber wird für alle Reisenden ab dem vollendeten 9. Lebensmonat spätestens 10 Tage vor Einreise in ein Gelbfiebergebiet dringend empfohlen. Wer aus einem Gelbfiebergebiet in ein gelbfieberfreies Land einreist, muss in der Regel eine Impfung nachweisen können. Auch nach einer Gelbfieber-Impfung sollte man sich konsequent vor Mückenstichen schützen (Expositionsprophylaxe) – denn die Insekten können auch andere Krankheiten übertragen. Tipps zum Mückenschutz

Frankreich: Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden

Bei der durch Zecken übertragbaren Virusinfektion treten zunächst meist unspezifische, grippeähnliche Symptome auf. Nach einem kurzen symptomfreien Intervall kommt es zu spezifischen neurologischen Beschwerden, die sich in Form einer Entzündung der Hirnhäute (Meningitis) und mitunter zusätzlich einer Entzündung des Gehirns (Meningoenzephalitis) oder einer Rückenmarksentzündung manifestieren. Es besteht die Gefahr von bleibenden neurologischen Ausfällen in Form von Lähmungserscheinungen oder andauernden Kopfschmerzen. Bei ca. 1 % der Erkrankten mit ZNS-Beteiligung führt die Erkrankung zum Tode. In der Regel kommt es aber selbst bei schweren Verläufen zu einer vollständigen Heilung und 70-95 % der Infektionen verlaufen entweder asymptomatisch oder die zweite Krankheitsphase bleibt aus. Mehr erfahren

Übertragung: Die Virus-Erkrankung wird durch Zeckenstiche übertragen.

Risiko: In Frankreich kommt es zwischen April und Oktober vereinzelt in ländlichen Gebieten des Elsass zu FSME-Fällen.

Schutz/Prophylaxe: Gegen FSME gibt es eine Impfung, die bei besonderer Exposition (z. B. Wanderurlaub in französischen Risikogebieten) auch für Reisende empfohlen wird. Zusätzlich ist es bei Aktivitäten im Freien unbedingt empfehlenswert, sich vor Zeckenstichen zu schützen, z. B. durch entsprechende Kleidung und die Anwendung eines Insektensprays.

Die Lyme-Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung. Eine Rötung rund um die Einstichstelle, die sich ringförmig ausbreitet (Wanderröte), ist ein typisches Warnzeichen, welches innerhalb des ersten Monats auftritt. Die meisten Infektionen führen nicht zu Krankheitssymptomen, entwickelt sich jedoch eine Erkrankung kann es zu einer Beteiligung von Haut, Nervengewebe (frühe und späte Neuroborreliose), Gelenke (Lyme-Arthritis) oder Herz (Lyme-Karditis) kommen. Mehr erfahren

Übertragung: Die Erkrankung wird durch Bakterien (Borrelien) verursacht, die bei einem Zeckenstich übertragen werden können.

Risiko: Ein Übertragungsrisiko für Borreliose besteht in Frankreich landesweit zwischen April und Oktober. Kein Risiko besteht in den französischen Übersee-Départements, da dort die Überträgerzecke (Gemeiner Holzbock) nicht vorkommt.

Schutz/Prophylaxe: Bei Aktivitäten im Freien ist es unbedingt empfehlenswert, sich vor Zeckenstichen zu schützen, z. B. durch entsprechende Kleidung und die Anwendung von Zeckensprays. Kommt es dennoch zu einem Zeckenstich, muss die Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Treten nach einem Zeckenstich Symptome einer Borreliose auf, ist ein Arztbesuch wichtig. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig mit einem Antibiotikum behandelt, kann es zu dauerhaften Schäden kommen.

Typische Symptome sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie charakteristische Hautläsionen an der Einstichstelle. Diese zeichnen sich durch eine bräunlich-schwarzer Kruste und einen roten Hof aus, man bezeichnet es als Eschar oder Tache noire. Bei rechtzeitiger Behandlung kann das Fleckfieber folgenlos abheilen – allerdings wird es oft nicht gleich erkannt.

Übertragung: Die krankheitserregenden Bakterien (Rickettsien) werden durch Zecken übertragen.

Risiko: Das sogenannte Mittelmeer-Fleckfieber ist in allen Mittelmeerländern weit verbreitet, kann aber beispielsweise auch in den Binnenländern Mitteleuropas vorkommen.

Schutz/Prophylaxe: Bei Aktivitäten im Freien ist es empfehlenswert, sich vor Zeckenstichen zu schützen, z. B. durch entsprechende Kleidung und die Anwendung eines Insektensprays.

Weitere Informationen:

Gefahrenlagen in Reiseländern sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Auf der Website des Auswärtigen Amtes finden Sie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise für Ihr Reiseziel: https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reise-und-sicherheitshinweise

Halten Sie vor der Reise Rücksprache mit Ihrem Hausarzt. Zu berücksichtigen ist auch der individuelle Gesundheitszustand des Reisenden, weshalb eine ärztliche Beratung empfohlen wird.

Repellents vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.

* Gewährleistungsmarkentest BNITM 2023 (ausgenommen Zecken Stopp); www.antibrumm.de